Nordirland, welches aus sechs der neun Grafschaften der Provinz Ulster besteht, gehört als einziger Teil der irischen Insel zum Vereinigten Königreich. Im Zuge der Neubesiedlung durch die britische Krone im 16. Jahrhundert hielt eine neue Bevölkerungsgruppe, die zudem eine andere Glaubensrichtung vertrat, Einzug auf der irischen Insel. Dies gilt heute gemeinhin als Ursprung jenes Konfliktes, welcher von den Iren oft salopp als "The Troubles" bezeichnet wird und das Land bis zur Jahrtausendwende erschütterte. Auch wenn die paramilitärischen Körperschaften beider Seiten offiziell die Waffen niedergelgt haben, so existieren auch heute noch Hass und Misstrauen zwischen jenen Bevölkerungsgruppen, was sich auf nahezu alle Lebensbereiche auswirken kann.
Kinder beiderlei Lager haben im Greenhill YMCA in Newcastle daher die Möglichkeit, fernab der Troubles, die Natur und einander besser kennen zu lernen. Sie dabei anzuleiten und zu unterstützen, wird während der nächsten 13 Monate zu meinen Aufgaben gehören.

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Coming Home for Christmas

Na toll. Kaum glaube ich dem Schneechaos Nordirlands entflohen zu sein, da fängt der Spass in Deutschland von neuem an. Ja, ich bin zurück - und das bis Anfang Januar!
Im Klartext heißt das, dass ich derzeit unter alt bekannter Addresse erreichbar und für jedwede Zerstreuung, die man mir bieten mag, sehr dankbar bin.
Der Grund dafür ist ein trauriger; eine Beziehung von der ich mir viel erhofft hatte, fand in der letzen Woche ein unerwartetes Ende. Umsomehr freue ich mich, von so vielen Leuten wie möglich zu hören und mir einen schönen Weihnachtsurlaub machen zu können.
Allen die nicht das Privileg haben mich persönlich zu treffen, sei daher eine frohe Weihnacht und ein gutes neues Jahr gewünscht!

Samstag, 4. Dezember 2010

Drei zogen aus - zwei kamen wieder: Winterbesteigung des Slieve Donnard, in Gedenken an Jan Erdmann

Bereits auf den ersten paar Metern geschah es: Einem fatalen Irrtum war es zu verdanken, dass sich unsere ambitionierte Wandergruppe von ihrem ersten Kameraden auf ewig verabschieden musste. Jan Erdmann, der verstand wir würden uns zum "Döner" auf den Weg machen, nicht zum "Donnard", sollte uns - Michael und mir - bis zum Erreichen des Gipfels stehts in Erinnerung bleiben. Und für die eine oder andere Lachsalve sorgen.
Jetzt einmal ernsthaft: Der winterliche Aufstieg zum Slieve Donnard birgt wundervollste landschaftliche Ausblicke. Besonders der weiße Schnee im Vergleich zum sich türkis abhebenden Wasser war eine wahre Augenweide.
Auf dem Gipfel dann bekamne wir zu Gesicht, was starker Wind bei Minusgraden für spektakuläre Verwehungen auftürmen kann. So war unter anderem die Mourne Wall, jene brusthohe Mauer, die sich einmal quer durch das gesammte Bergmassiv zieht, bis zur Oberkannte eingeschneit. Was mich auf einige Spinnereien brachte...doch dazu (vielleicht) später mehr.
Der Abstieg war dann eine nette Rutschpartie, die vor allem Michael, mit seinen niedrig profilierten Schuhen sehr genoss.
Ich denke, hier mehr Worte zu verlieren währe Nonsens, lassen wir ein paar Bilder sprechen.



(Leider aufgenommen mit Michael Aldi-billig-Knipse, da meine leider irgendwie ab und zu den Geist aufgibt)

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Wintersport


Wie in meinem letzten Post vielleicht bereits angeklungen sein mag, fiel hier in letzter Zeit etwas Schnee. Reichlich Schnee, für irische Verhältnisse.

Die Folge ist, neben der Tatsache, dass der Verkehr nahezu zum Erliegen kommt, sich Flüge und Busse verspäten und die Schulen seit Montag geschlossen sind (!), die Absage jeder Gruppe, die in den letzten paar Tagen kommen wollte. Das widerum hat zur Folge, dass wir jetzt noch weniger zu tun haben als gewöhnlich, von ein wenig Schneeschieben einmal abgesehen, und da die nicht-freiwilligen Greenhill Mitarbeiter zu großen Teilen in ihren Wohnorten festsitzten - ihr ahnt es: zuviel Schnee - haben wir die nächsten drei Tage durchgehend frei. "Was macht man mit soviel Freizeit?", fragt man sich da.
Die Antwort freilich ist simpel: Unfug!
So haben wir heute Vormittag beschlossen dem Hügel hinterm Haus einen Besuch abzustatten, bewaffnet, in Ermangelung eines Schlittens, mit einem gelben Ein-Mann-Kajak. Obwohl das Schlittenfahren in einem Kajak, ob der mangelnden Manövrierfähigkeit, nicht eben einfach ist, macht es dennoch höllisch Spass, sobald man den Dreh 'raus hat. Nunja, manche schaffen das zwar nie, Oj zum Beispiel, der sich lieber in den Büschen als auf der Piste verlustiert, aber Michael und ich wurden von Mal zu Mal wagemutiger. So entdeckten wir dann auch jenen, vermeintlich perfekten steilen kleinen Pfad, der sich in einer Menge Windungen bis zur Grundstücksgrenze von Greenhill, genauer einem Schild mit der Aufschrift "Glenriver YMCA" , hinzieht. In all seinem Wagemut dennoch besonnen (pussy!), ließ mir Michael den Vortritt. Nun, um der Wahrheit die Ehre zu geben, muss man sagen, dass  es durchaus Spass gemacht hat, zumindest solange, bis ich zu schnell war, um meine Umgebung klar zu erkennen.
Um es kurz zu machen; meine Fahrt endete mit dem Kopf im Gebüsch und dem Bein an besagtem Schild. Das Resultat sieht man rechts unten.
Da ihr euch vielleicht nicht ganz genau vorstellen könnt, wie so ein Kajak-Rodeln aussieht, findet ihr unter diesem Link ein Video, das Michael zeigt, wie er die Piste reitet.

http://www.youtube.com/watch?v=7v26M2CYbqU



Fazit: Das nächste Mal nur mit Helm!

Montag, 29. November 2010

Nachtrag YMCA Jahresversammlung

Anlässlich oben genanntem Anlasses, hat Robert, einer meiner Mitfreiwilligen, ein YMCA Greenhill Präsentationsvideo zusammengeschnitten, zu sehen unter folgendem Link. Sehr sehenswert!

http://www.youtube.com/watch?v=UZmXD0DMIpU

Sonntag, 28. November 2010

Snow is falling

Hallo werte Leserschaft. Da ja nun schon reichlich Zeit ins Lande strich, seit ich zum letzten Mal etwas von mir verlautbaren ließ, hat sich folglich auch wiederum viel ereignet.
Fangen wir bei meinem Ausflug in die Welt von Film und Fernsehen an. Wie bereits angedeutet, habe ich mich Anfang des Monats als Komparse bei "A Game of Thrones" in Belfast verdingt. Leider musste ich mich dort verpflichten, nichts, aber auch gar nichts über etwaige Drehtage im Internet zu veröffentlichen. Daher nur so viel: Es hat sehr viel Spass gemacht einmal in die Arbeit an einer solchen Serie hineinzuschnuppern. Es ist schon recht beeindruckend, am eigenen Leib zu erfahren, was es heißt, 9 1/2 Stunden an einer Szene zu pfeilen, die im Endeffekt im Film dann vielleicht 2 Minuten ausmacht. Dazu muss an dieser Stelle noch erwähnt werden, das mein Kostüm recht dünn und der Drehort recht kalt war. Was jedoch an Kälte zu ertragen war, haben meine Mitkomparsen an Wärme wieder wett gemacht, auch wenn ich mit meinen nun 20 Jahren den dortigen Altersdurchschnitt um schätzungsweise 10 Jahre senkte. Ein gute Neuigkeit ist zweifellos, dass ich, komme was da wolle, auf jeden Fall mindestens einmal zu sehen bin, da eine der Hauptdarstellerinnen recht nah an mir vorbei ging. Aiden, einer der in Newcastle ansässigen Freelancer, jener Greenhillmitarbeiter, die nur für bestimmte Aufgaben herangezogen werden, hat sich auch erfolgreich als Komparse beworben.

Leider läuft im Filmgeschäft aber auch nicht immer alles genau nach Plan. So verschieben sich zum Beispiel Drehtage mal eben kurzfristig, wie in meinem Fall. Wirklich ernsthafte Konsequenzen erwuchsen daraus nicht, nur musste ich die Gastfreundschaft einer bestimmten Belfaster WG einen Tag früher als beabsichtigt beanspruchen. Unangenehm war daran, neben der subobtimalen Schlafcouch (sorry Jungs und Mädel) vor allem die Tatsache, dass ich nicht damit rechnete, das mir die Rückkehr nach Greenhill für einige Tage verwehrt bleiben könnte.Es fährt nämlich in der Frühe kein Bus von Newcastle nach Belfast und Drehbeginn war um 6.00 Uhr. So verbrachte ich dann also zwei kostspielige Tage in Belfast. Kostspielig einerseits, da ich einige Unterhosen und ein T-Shirt erwerben musste, um nicht vollständig nach Iltis zu riechen und andererseits, da ich an jenem Tag die Zutaten für Mias Adventskalendar zusammenkaufte. Jetzt ist die Katze aus dem Sack und sie hält ihn in Händen, da kann ich nun auch endlich erzählen, worum es sich handelt: Ich habe mir zum Zwecke dieser Bastelei einige große Stücke Treibholz vom Strand organisiert und diese dann im Laufe der letzen Wochen in Form eines Schiffes gehauen, welches ich dann mit Waren in Form von Adventspäckchen belud. Ich bin sehr zufrieden mit mir.
Um dieser kleinen , oder großen (?) Eitelkeit ein wenig den sprichwörtlichen Wind aus den Segeln zu nehmen: Auch ich erhielt einen Kalender, ebenfalls selbstgefertigt und nicht minder schön. Nur schade, dass man nicht am ersten Advent, sondern am ersten Dezember das erste Geschenk auspackt...
Erwähnenswert wäre wohl auch, dass in der vorletzten Woche das EIRENE Zwischenseminar in Downhill, mehr oder weniger an der Nordküste, stattfand. Im allgemeinen war - und bin- ich der Meinung, dass ich persönlich, ob der doch recht kurzen Zeitspanne vom Beginn meines Dienstes bis jetzt, nicht wirklich viel zu reflektieren habe und der eigentliche Sinn des Zwischenseminars daher an mir etwas verfehlt scheint. Es war jedoch schön, all die netten Teilnehmer meines Ausreisekurses wiederzusehen und gemeinsam Zeit zu verbringen und zudem handelt es sich ja dabei, nicht zuletzt, auch um eine zusätzliche Woche Urlaub in einer wundervollen Umgebung. Auch haben wir im Rahmen des Seminars einen sehr bewegenden und informativen Ausflug nach Derry unternommen, was jedoch vor allem den beiden Leitern zu verdanken ist, die wirklich einen tollen Job geleistet haben.
Nun zum eigentlichen Titel dieses Blogeintrags: Es schneit in Nordirland! Schenkt man den Aussagen der anderen (bereits länger hier tätigen) Freiwilligen glauben, so hat es während deren Dienstzeit noch nie im November geschneit. Das winterliche Newcastle und vor allem die Berge sind wirklich eine Augenweide!
Pünktlich zum ersten Schnee bin ich jedoch auch krank geworden und habe mich daher gestern mit einer beginnenden Erkältung und einem Brummschädel ins Bett gelegt. Weniger schön, aber auch schon wieder besser und außerdem hoffentlich während meiner kommenden zwei freien Tage vermittels Heißer Schokolade und Spaziergängen in den verschneiten Bergen auszukurieren.

So, in der Kürze liegt die... naja, zum nächsten Mal vielleicht, wenn weniger zu berichten und der zeitliche Abstand der Blogeinträge vieleicht kürzer ist.

Sonntag, 7. November 2010

I gotta feeling...

Am Freitag/Samstag fand in Newcastle das jährlich YMCA Northern Ireland Treffen statt. Hierzu treffen sich Mitglieder aller YMCA-Einrichtungen einerseits zwecks einer Art Riesenbesprechung und andereseits ob einer großen Party, verkleidet als formelle Abendveranstaltung. Letzterer wohnten Robert, Oj, Jamie, Michael und meine Wenigkeit am Freitagabend, natürlich standesgemäß vom Verleih eingekleidet, bei. Das dazugehörige Dreigangmenü war vorzüglichst und wir hatten im allgemeinen viel Spaß, obwohl der Abend offiziell "alcohol free" , war (was nicht bedeutet, dass es Suff umsonst gegeben hätte, auch wenn einige das gerne so gehabt hätten...). Einziger Wehrmutstropfen war jedoch der groß angekündigte DJ, der dann nach nur 4 Titeln wieder ging und die Party mitnahm.
Damit waren die Aufregungen dieses Wochenendes jedoch noch laaange nicht vorbei:
Zuerst zum erfreulichen. Momentan wird in Nordirland die Verfilmung eines meiner Lieblingsbücher, "Das Lied von Eis und Feuer", gedreht. Dies, wie auch die Tatsache, dass speziell nach Menschen mit langen Haaren gesucht wird, nahm ich mir zum Anlass, mich als Komparse zu bewerben. Und siehe da!: Ich wurde angenommen. Puh, ich kann das noch gar nicht richtig glauben!
Nachdem ich mich von diesem neuerlichen Luftsprunganfall erholt habe, kann ich noch kurz etwas näher ins Detail gehen. Ich soll am Donnerstag und Freitag vorraussichtlich einen Adligen in einer Dinner-Szene spielen, welche in der Belfaster Painthall gedreht wird. Dazu bekomme ich ein Kostüm und muss in die Maske, was am Dienstag geprobt wird. Aufregend. Aus diesem Grunde werde ich Mittwoch und Donnerstag in Belfast nächtigen, in einer WG, die überwiegend von anderen EIRENE Freiwilligen bevölkert wird. Ich hoffe, das ich am Set Fotos machen kann, kann aber nichts versprechen. In jedem Fall werde ich hernach eingehend von meinem Leben als Hollywoodstar berichten.
Leider gab es auch zwei eher unschöne Ereignisse an diesem sonst so perfekten Wochenende. Christy, die amerikanische Freiwillige und ihr schwedischer (oder war es Norwegen?) Freund Markus haben Greenhill verlassen. Nicht im Guten, wie ich leider hinzufügen muss. Markus, der irgendwann Anfang des Jahres für einen auf zwei Wochen angesetzten Besuch vorbeischaute und dann bis jetzt blieb, wurde nun, nach mehreren Monaten höflich gebeten, sich auf den Heimweg zu machen. Christy bekam das irgendwie in den flaschen Hals und nun sind beide auf und davon, obwohl Christys Dienstzeit erst am 16. Dezember abgelaufen wäre. Dumm gelaufen; und die Moral von der Geschicht, beherberg' keinen Schweden nicht!
Außerdem ist Kenny, der Direktor und quasi Chef-vons-Janze auf der Suche nach einer Rolle Gewebeklebeband, womit er ein Kabel tapen wollte um Unfälle zu verhindern, verunfallt. Ironischer Weise ist er so bescheuert gefallen, dass er sich die Kniescheibe gebrochen hat und nun für ca. 6 Wochen ausfällt. Das wird spannend, denn wenn einer von den Greenhill Mitarbeitern etwas Geschick im Organisieren von Dingen hat, dann ist es Kenny. Glücklicherweise ist derzeit so oder so kaum jemand vorangemeldet und zudem bin ich von den sechs zu erwartenden Kraut-und-Rüben-Wochen mindestens eine nicht in Newcastle: Das EIRENE Zwischenseminar findet nun endlich statt. Mehr davon zu gegebener Zeit.
Ich werde nunmehr ins Chalet eilen, um mein Zimmer zu kalfatern. Wir haben Sturmwarnung was, wenn ich an die bisherigen Böen zurückdenke, von denen man mir versicherte, sie seien nur laue Lüftchen, recht ernst werden könnte. Vieleicht binde ich mich ans Bett...

Fahrradfahren durchs herbstliche Nordirland

Leider wurde dieser Post aufgrund interner Probleme gelöscht, wer näheres zu seinem Inhalt wissen möchte, der möge sich vertrauensvoll an mich Wenden. Hier der Inhalt in groben Zügen:
- kein Wildcampen, da Regen
- aus diesem Grund ganze Tour an einem Tag (87km mit Gegenwind, uff!)
- total durchnässt, aber froh
- abermals an einem der Drehort für "A Game of Thrones" vorbeigefahren
- jetzt schmerzende Glieder

Montag, 1. November 2010

Samhain und Co.



Nach dem ich gestern aus der Camphill Community Clanabogan, wo Mia derzeit arbeitet und lebt, zurückgekehrt bin, hat mich zwar nicht gerade der Alltag sofort mit Beschlag belegt, aber aufregend war es dennoch. In Nordirland begeht man Halloween oder wie es auf alt-keltisch hieße Samhain in weit größerem Umfang als bei uns. Auch sind die Festivitäten hier zweigeteilt. Man veranstaltet am 30.10. größere und kleiner Feiern und am 31.10. ziehen dann die Kinder auf der Suche nach Süßem oder saurer Rache um die Häuser.

Hier in Newcastle gab es daher gestern Abend ersteinmal ein Feuerwerk erster Güte (20 Minuen, Wow!) und hernach eine Fete im Freiwilligenchalet, die im krassen Gegensatz zu meinem Aufenthalt in Omagh bei Mia stand, wo wir zwar auch Abends den örtlichen Pubs einen Besuch abstatteten, es aber ansonsten recht beschaulich zu ging. Laute Musik, etwas Tanz und Twister waren angesagt, denn wir alle haben nun mindestens zwei Tage am Stück frei. Hätte ich von dieser ungeahnten Wendung früher gewusst, hätte ich die nun folgenden Tage liebend gerne noch bei und mit Mia verbracht. Dass hätte mich jedoch um das Feuerwerk gebracht, was wiederum auch Schade gewesen wäre. Es hat alles sein für und wieder und meckern hilft nicht, im Gegenteil, ich habe mir gedacht anstatt jetzt erstmal ein paar Tage zu gammeln, verfalle ich lieber in Aktionismus. Ich habe mir nunmehr eine zweitägige Fahrradtour, rund um den berühmten Strangfort Lough vorgenommen, mit wildcampen (so das Wetter es zulässt) und allem was dazugehört. In diesem Sinne geht es jetzt ins Bettchen, morgen habe ich viel vor.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Danke, Danke

Da ich, ob der schieren Masse leider leider nicht in der Lage bin, mich bei all den Leuten persönlich zu bedanken, die mir heute alles erdenklich Gute gewünscht haben, hoffe ich zumindest einen Teil davon mit dieser Sammeldanksagung via Internet-Blog zu erreichen:
DANKE, für all die guten Wünsche, Karten und Geschenke!

Sonntag, 24. Oktober 2010

Pilgerfahrt

Habe heute, ob eines freien und sonnigen Nachmittags, eine Fahrradtour gemacht: 60km - zum bereits bekannten St. Johns Point und zurück. Bin jedoch für Strapazen und Kälte mit konstantem Wetter und wundervoller Landschaft belohnt worden. Hier zwei kleine Beispiele, eines speziell für meine Mutter, vor welcher leider alle Schafe Nordirlands fliehen.





Samstag, 23. Oktober 2010

Juppidu

Heute habe ich die warscheinlich tollsten zwei Sessions meiner bisherigen Zeit in Greenhill verbracht.
Bei der ersten der beiden, am Vormittag, handelte es sich um eine Einheit auf unserem LLRC (Low level Ropes Course), einer Art Niedrigseilparcours, und eine anschließende  Einheit Orienteering. Hierbei werden den Teilnehmern kleine Karten des Geländes in die Hände gedrückt, mit deren Hilfe sich dann Bestimmte Wegpunkte finden Müssen. Das wirklich beindruckende an diesen beiden Sessions waren jedoch die Teilnehmer, angehörige eines Freizeitcamps einer Organisation für gehörlose. Es war unbegreiflich, wie sich die Jugendlichen trotz dieser gewaltigen Beeinträchtigung mit einander und mit uns betreuern absprechen konnten und alle Aufgabe die man ihnen stellte mit Bravour zu meistern wussten. Als resultat eines Gesprächs mit ihren Leitern bin ich jetzt in der Lage meinen Namen in britischer Lautschrift, die sich nebenbei von der deutschen, mexikanischen oder amerikanischen unterscheidet, zu buchstabieren.
Die zweite Einheit war von weniger Verständigungsschwierigkeiten geprägt, als die erste. Sie umfasste, entgegen unseren eigendlichen Erwartungen die absolvierung des LLRC und einiger Gruppenspiele mit einer Gruppe 6-9-jähriger Nordiren. Diese waren, wie Kinder in diesem Alter super aufgedreht und sprangen nur so um uns herum. Eine wirklich angenehme Arbeitsathmosphäre, denn bei Kindern merkt man sofort ob ihnen etwas Spass macht oder nicht. Und glaubt mir, sie hatten großen Spass...Ich fühlte mich ein wenig in die Zeiten zurückversetzt, als ich in unserer Gemeinde den Kinderkreis leiten durfte. So kann es gerne weitergehen, denn noch ist der Tag nicht vorbei: In 15 Minuten, um 19.00 Uhr, startet meine dritte Session für heute, Nightline.
(Man führt eine Gruppe von Teilnehmern, die sich alle an einem Seil festhalten und verbunden Augen haben, duchs Gelände und hofft, dass sich niemand ernsthaft verletzt:)



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Da es sich bei diesem Blogeintrag um die Beschreibung einer Session mit Kindern handelt, für die ich leider keine Fotogenehmigung hatte, muss dieser Eintrag folglich fotolos bleiben.

Montag, 18. Oktober 2010

Allein, allein

Es ist nicht zu fassen, nach nunmehr durchgängiger Besuchsphase bin ich jetzt, von der ersten Woche einmal abgesehen, zum ersten Mal allein in Newcastle.  Nunja, so allein wie man mit einem Haus voller anderer Freiwilliger so sein kann. Heute Vormittag haben sich Brüderchen und Eltern von dannen gemacht. Just in diesem Moment schweben sie vermutlich ungefähr über Cornwall.
Mit ihrer Abreise geht eine sehr ereignissreiche Woche zu Ende. Nicht, das wir nur in Belfast und Dublin waren, nein am Samstag sind wir dann auch noch zur Nordküste zu einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Nordirlands, dem Giants Causeway, gedüst. Das Mietauto meiner Eltern hat nun eta 1000km mehr auf der Uhr, dass sagt alles. Es war sehr schön, meine Eltern und meinen Bruder wiederzusehen, auch wenn die tatsächliche Abstinenz ja nur von recht kurzer Dauer war und es wohl bis Weihnachten auch wieder sein wird.
Dennoch war es ein Stück Heimat, welches in der Fremde, so europäisch sie auch sein mag, etwas sehr wertvolles sein kann.
Heute haben wir, Michael, Jan, Eddie und ich, eine kleine Kickboxsession abgehalten und Bert, meinen frisch erworbenen Boxsack, heftig vermöbelt. Ein wenig mehr körperliche Anstrengung scheint hier allen gut zu tun über den Winter. Der Vorsatz lautet daher: zweimal wöchentlich wird trainiert. Man darf auf die Umsetzung gespannt sein.




Freitag, 15. Oktober 2010

Mama, Papa, Wawa




Wer in die Familientermini der Familie von Zansen eingeweiht ist, der kann obigen Zeilen bereits entnehmen, dass ich derzeit Besuch von meiner Familie habe. Seit dem 9.10. bewohnen die drei jetzt Chalet 9 auf dem Greenhill-Gelände, von wo aus wir unter anderem schon Ausflüge nach Dublin und Belfast unternommen habe. So ein Mietauto ist doch echt Luxus. Auch waren die drei schon, ohne mich, ich musste arbeiten, auf dem Slieve Donnard und im Tollymore Forest Park und Felix hat an einer Adventurewalk-Session - mit mir und Ojae als Gruppenleiter - teilgenommen.

Gestern haben wir zusammen Carrickfergus Castle besucht und danach die Geliebte aus Clanabogan abgeholt, wo sie seit Montag richtig ackert. Mia gefällt es in der Community wohl richtig gut, wer Näheres wissen will, der Frage sie jedoch am besten selber. Heute mussten meine Eltern in den bereits erwähnten Forest Park (genauer: ins dazugehörige Outdoor-Center) umziehen, da hier auf Greenhill derzeit 160 kleine Schotten durch die Gegend rennen und alle Unterkünfte belegen. Am Sonntag feiern wir jedoch Wiedervereinigung. Abgesehen von diesen süßen Abwechslungen ist der Alltag hier derzeit jedoch recht dröge: Da wir vor der Ankunft der Schotten die ganze Woche lang keine einzige Gruppe zu betreuen hatten (es wird Herbst), fallen häufig nur Hausmeisterarbeiten an.
Entgegen meines eigentlichen Vorhabens, die Weihnachtsbräuche in Irland/Großbritannien näher kennen zu lernen, sehe ich mich nunmehr gezwungen über Weihnachten nach Hause zu kommen. Greenhill schließt nämlich über die Festtage. Diese Pille ist jedoch keine wirklich bittere, freue ich mich doch schon auf Weihnachtsgottesdienst, Krippenspiel und euch alle!
Mia und ich werden somit wahrscheinlich zu mindestens Neujahr in Berlin verbringen. Ab dem 14. Dezember bin ich wieder im Lande. Freut ihr euch?

Sonnenuntergang auf der Ha' Penny-Bridge (c) Marco von Zansen

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Meilensteine

Eine neue (mehr oder weniger) arbeitssame Woche in Greenhill neigt sich dem Ende zu, mit jedoch einem wesentlichen Unterschied: Ich bin nun ein voll ausgebildeter Instructor für Low Level Ropes Courses, was heißt, dass ich nun alleine Gruppen von bis zu 10 Leuten anleiten darf, wie über niedrige Kletterparcours zu steigen ist. Herrlich. Ein kleiner Wehrmutstropfen existiert freilich; eigendlich wollte ich zusätzlich noch für die ARW (Seilbahn) zuständig sein, scheiterte jedoch an der Prüfung. Der Grund war, neben einiger nervositätsbedingter Fehler meinerseits, die mangelnde Absprache zwischen Ausbilder und Prüfer. Seis drum, demnächst bietet sich mir eine neue Chance. Auch Michael und Anne, meine deutschen Mitfreiwilligen hatten während der letzten Woche(n) ihre ersten Assessments. Das Bestehen der selbigen feierten wir heute mit einem kleinen Ausflug. Rodney fuhr uns ersteinmal in Countymuseum, dann in einen lauschigen Schlosspark und schließlich zu jenem Leuchtturm, welcher des Nächtens unsere Bucht bestrahlt. Jener Leuchtturm am sog. ST. Johns Point markiert eine der südlichsten Spitzen des Counties und ist immer von verhältnismäßig hohen Wellen umspült, was sehr zum Klettern auf den umliegenden zerklüfteten Felsen einläd. Ein sehr schönes Fleckchen Erde, zu dem Mia und ich morgen, im Rahmen einer kleinen Fahrradtour zurückzukehren gedenken. Nachfolgendes Foto ist dort entstanden. Zu sehen sind Eddy, Mitfreiwilliger und Freund aus Mexico, und ich, heldenhaft den Wellen trotzend.
Mia wird mich am Samstagvormittag nach nunmehr ca. einem Monat alleine lassen und ihren Freiwilligendienst bei einer Camphill Community im nahegelgenen County Tyrone  antreten. Meine Familie, welche sich zur Ablöse am Samstagnachmittag angesagt hat, wird nicht solange bleiben, jedoch lange genug, um mir die Zeit durch ihren Aufenthalt in einer der greenhilleigenen Cedar Cabins zu versüßen.

Sonntag, 26. September 2010

Alltag







So, liebe Blogleserschaft, es ist so weit. Bei mir schleicht sich zum ersten Mal ein Alltagsgefühl ein, was jedoch auf keinen Fall negativ aufgenommen werden sollte. Bisher beherrschte mich trotz aller Rationalität stets das Gefühl im Urlaub zu sein. So langsam realisiere ich, das ich hier tatsächlich für 13 Monate leben werde. Kurzum:  Ich habe das Gefühl, jetzt endlich völlig angekommen zu sein. 
Dieses Gefühl schlägt sich in mannigfacher Gestalt nieder; so habe ich zum Beispiel (mit Mia) mein Zimmer weiter verschönert (zwei Skylines - Berlin und Newcastle - die sich nun die Wände entlang ranken), meine Lieblingsjoggingstrecke (am Spülsaum entlang) gefunden und werde auch immer weiter ins Greenhill-Arbeitsleben integriert. Das Training ist jetzt offiziell abgeschlossen und ich stehe nunmehr vor den Assessments, kleineren Prüfungen für jede Aktivität, durch die man die Gruppen leiten soll. Vermutlich werde ich mich zuerst dem Aerial Run Way, einer Art Flying-Fox und dem Hochseilparkur widmen. Mehr dazu zu gegebener Zeit. 
Vor mir liegen derzeit zwei freie Tage hintereinander, eine Seltenheit, die förmlich danach schreit, für einige Kurztrips genutzt zu werden. Man wird sehen, wohin es mich verschlägt.


Mittwoch, 15. September 2010

6 Tage wie im Zeitraffer



Die letzten sechs Tage, an denen ich leider den Blogg ein wenig vernachlässigt habe, vergingen hierzulande wie im Fluge. Das lag sicherlich daran, dass ich, wie bereits erwähnt, seit dem letzten Donnerstag Besuch von Mia (meiner Freundin) habe, die, wie es der Zufall will, ebenfalls eine Anstellung in Nordirland antreten können wird. Zusammen haben wir so mein zweites freies Wochenende mit Bergsteigen
und Strandspaziergängen verbracht. Außerdem habe ich die erste (und vermutlich auch letzte) Unterrichtsstunde in einem recht anspruchslosen Englischkurs hinter mir, welcher überwiegend von Lithauern und Ukrainern besucht wird, die gerade erst anfangen Englisch zu lernen. Der heutige Tag hat dann jedoch diese gestrige Enttäuschung mehr als wett gemacht, denn heute haben alle Freiwilligen zusammen Belfast besucht, was für einige von uns der erste Aufenthalt in dieser interessanten Stadt war und für einige der Letzte gewesen sein wird. Nächste Woche verlassen uns nämlich einige weitere Freiwillige gen Heimat.
Belfast zu sehen und die Murals genannten Wandgemälde beiderlei Glaubensrichtungen an den Giebelwänden der Häuser zu betrachten war beeindruckend. Es ist beängstigend zu wissen, dass auch heute noch Sicherheitsmaßnahmen wie die "Peace Lines", gigantische, an die Berliner Mauer gemahnende Zäune, von Nöten sind, um Anwohner vor Wurfgeschossen zu bewahren. Schön war es dann, zu sehen, dass Belfast auch noch eine andere, recht multikulturelle Seite hat, welche Mia und ich eventuell am Samstagabend näher kennen lernen können.




Mittwoch, 8. September 2010

Pitsch, patsch

Ein weiterer Tag des Trainingsprogrammes in Greenhill neigt sich dem Ende entgegen und wiedereinmal war er durchaus ereignisreich. Heute widmeten wir uns einer bei den anderen Freiwilligen weitgehend verhassten Aktivität; dem Adventure-Walk. Darunter ist folgendes zu verstehen: Der Teilnehmer wird zuerst einmal instruiert, möglichst keine heiß geliebten Kleidungsstücke zu tragen, da es WIRKLICH schmutzig werden wird. Verunsicherung ist die Folge. Hernach steckt man ihn/sie in Regenhose und -jacke, setzt ihm einen Helm auf den Kopf und bemalt sein Antlitz mit Gesichtsmalfarbe in wilden Mustern. Tarnschminke, versteht sich. Dann ist ihm seine Aufgabe zu erläutern, wobei die Lichter ausgeschaltet werden und der Instrukteur die Stimme zu einem Flüstern senkt (Greenhill sei von Zombies überfallen worden und alle anderen, außer der zu bespaßenden Gruppe, seien nun ebenfalls Zombies, vor denen es sich zu verstecken gilt...). Danach gehts es los, über Stock und Stein und krauchend durch den Zombiesaft, alias Schlamm. Die Folgen sind ein Riesenspass und eine Menge Dreck, den es danach bei einem Bad im eiskalten Deathpool abzuspülen gilt. Insgesamt eine der spaßigsten Sachen, die wir hier bisher gemacht haben. Ich freue mich schon sehr darauf das Ganze dann mit Kindern im Schlepptau zu praktizieren. Apropos freuen: Ab morgen bin ich dann zu zweit. Mehr dazu beim nächsten Mal.

Montag, 6. September 2010

Are you ready to get Wet?



Wer meine vergangenen Posts verfolgt hat, der weiß, dass das Wetter hier derzeit nicht zum Besten ist.

Nun, heute haben wir den Höhepunkt, was Regen und Wind anbelangt, erreicht.
Und ausgerechnet heute gehen wir bouldern. Hier einige Impressionen.

Sonntag, 5. September 2010

A nice dayout at Croke Park



Habe mein erstes freies Wochenende mit einem ganztägigen Besuch in Dublin gekrönt.
Fergie und ich sind ohne Karten und mit wenig Hoffnung das Kilkenny (eine Art Bayern München des Hurlings) nicht in der Lage sein könnte, seine Serie in der All-Ireland Hurling Championship fortzusetzen angereist und soeben nach Newcastle zurückgekehrt, in dem Wissen von zwei der besten Plätze im Stadion beobachtet zu haben, wie Tipperary den Titel stahl. Was will man mehr?

Samstag, 4. September 2010

Nevermind the weather







Heute macht mir das Wetter zum ersten Mal bewusst, dass ich tatsächlich in Nordirland bin. Es hat mir die für meinen ersten freien Tag geplante Fahrradtour verregnet. Daher kann ich mich nun getrost dem Bloggen widmen, beginnend mit der versprochenen Teamvorstellung:
Auf Greenhill unterscheidet man in Angestellte und Freiwillige. Diejenigen Angestellten, mit denen ich hier am meisten zu tun habe, sind Jacky, die Sekretärin; Fergie, der Hausmeister; Rod, der Freiwilligenkoordinator; Brendan, Rods Chef und Kenny, der Direktor. Einer der wichtigsten Grundsätze des YMCA Ireland ist die Konfessionslosigkeit. In einem Land, das bis heute u.a. von Religionsstreitereien entzweit ist, ist es besonders wichtig, Personal beiderlei Konfessionen zu beschäftigen. Es ist immer wieder interessant, wie tief selbst bei solch offenen Menschen wie den hier Beschäftigten jene innere Spaltung verankert ist. Als Beispiel dafür sei an dieser Stelle da Hurling genannt, jenes faszinierende, extrem schnelle irische Traditionsspiel, welches ich Morgen mit Fergie in Dublin bewundern werde. Hierbei handelt es sich nämlich um ein typisch katholisches Spiel und kein Protestant würde jemals auf die Idee kommen, ein solches zu Besuchen.
Derzeit beschäftigt Greenhill, mich eingeschlossen, neun Freiwillige aus fünf verschiedenen Ländern. Da jedoch der Großteil von ihnen bis spätestens Dezember diesen Jahres ihren Dienst beendet haben wird, werde ich nur Michael und Anne näher vorstellen. Hierbei handelt es sich um zwei weitere deutsche Freiwillige, die ungefähr zeitgleich mit mir ihren Dienst begannen, jedoch nur jeweils zehn Monate bleiben werde. Unsere Aufgabe wird es sein, während der nächsten drei Wochen von Andre, einem ehemaligen Freiwilligen durch den Trainingsprozess geleitet zu werden, um danach bereit zu sein, die anderen zu beerben. Wir sollen außerdem als Vorbilder für eine im Januar eintreffende neue Generation von Freiwilligen fungieren, ein Faktor, dessen Wichtigkeit uns durch das Personal immer wieder vor Augen geführt wird.
Während ich hier Sitze und diese Zeilen zum Klang der Waschmaschine im Nebenraum verfasse, hat es draußen unerwartet aufgehört zu regnen. Vielleicht wird es ja doch noch etwas mit dem geplanten Ausflug...
"It's Ireland, you can have all seasons in one day"

Mittwoch, 1. September 2010

So, nur eine kurze Zwischenmeldung von mir für heute. Wie ich ja bereits erwähnt habe, durfte ich heute das Zimmer wechseln. Hier einige Impressionen von meiner aktuellen Bleibe.


Montag, 30. August 2010

Am Anfang war das Chaos




Gerstern, am 29.08.2010 war es endlich soweit:

Von Berlin Schönefeld ging es um 9:30 mit 11Kg Übergepäck auf in Richtung Dublin. Im Gepäck, außer jenem zu dicken schwarzen Koffer, meinen treuen Drahtesel, luftleer und irgendwie traurig aussehend. In Dublin wurde ich dann vom hiesigen Freiwilligenkoordinator Rod mit dem Auto ins sonnige Newcastle geschippert. Nach einem längeren und intensiven Gespräch auf der Fahrt erwartete mich dort ersteinmal ein mittlerer Schock: Das Zimmer, welches ich im übrigen eventuell nur noch bis morgen bewohnen werde, wurde von meinem Vorgänger Phill, der sich wohl auch sonst nicht durch besondere Arbeitswut auszuzeichnen pflegte, in erbarmungswürdigem Zustand hinterlassen: Essensreste schimmelten in Schüsseln auf dem Boden vor sich hin, Staub bedeckte das einzige Regal und eine (ebenfalls schimmlige) Mattratze das Bett. Nach einigen kleineren Aufräumarbeiten ist es nunmehr nicht nur wieder bewohnbar, sondern sieht sogar recht wohnlich aus, wie ich finde. Nunja, nicht nur ich, Greenhill-Kater Bandit ebenfalls.




Der zweite Schock ließ dann jedoch auch nicht lange auf sich warten. Als ich meinen Koffer öffnen wollte, um ihm Fahrradwerkzeuge zu entnehmen, stellte sich heraus, dass die Schließmechanik im Eimer war. Nach einigen fruchtlosen Versuchen sahen wir uns daher gezwungen, das Problem durch Aufbrechen zu umgehen. Problem gelöst. Am Abend des gleichen Tages ging es dann noch in Richtung Downpartick, der nächsten größeren Ortschaft, zwecks eines Kinobesuches, den ich jedoch leider größteneils verschlief.

Mein Tag begann heute quasi mit der Mitarbeiterversammlung, bei der -  so Rod - mir und Michael, einem anderen neuen deutschen Freiwilligen, mitgeteilt werden sollte, wie unser zu absolvierendes Training ablaufen wird. Die Versammlung lief im allgemeinen recht ruhig ab, was jedoch auch daran lag, dass heute in Nordirland ein gesetzlicher Feiertag begangen wird und daher die Hälfte der Belegschaft fehlte. Fehlen tat auch Anne, eine weitere zu trainierende deutsche Freiwillige, von der wir erfuhren, dass sie erst am Mittwoch- abend zu uns stoßen kann, was zur Folge hat, dass Michael und ich erst am Mittwoch mit dem tatsächlichen Training beginnen können und bis dahin erst noch ein wenig in das Leben hier eingewiesen werden. So fuhren wir heute beinahe den halben Tag mit Rod und seinem Auto durch die Mournes, wie die umliegende Bergkette genannt wird und haben erst am Abend Andre, einen ehemaligen Freiwilligen und diesjährigen Trainer, kennengelernt.
Am Mittwoch, wenn Anne eingetroffen ist, legen wir dann richtig los. So verspricht es zumindest unser "Stundenplan". Und wo wir bereits bei Versprechungen sind, verspreche ich gegen Ende der Woche eine Vorstellung des Teams.
Bis dahin, Lucas

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