Nordirland, welches aus sechs der neun Grafschaften der Provinz Ulster besteht, gehört als einziger Teil der irischen Insel zum Vereinigten Königreich. Im Zuge der Neubesiedlung durch die britische Krone im 16. Jahrhundert hielt eine neue Bevölkerungsgruppe, die zudem eine andere Glaubensrichtung vertrat, Einzug auf der irischen Insel. Dies gilt heute gemeinhin als Ursprung jenes Konfliktes, welcher von den Iren oft salopp als "The Troubles" bezeichnet wird und das Land bis zur Jahrtausendwende erschütterte. Auch wenn die paramilitärischen Körperschaften beider Seiten offiziell die Waffen niedergelgt haben, so existieren auch heute noch Hass und Misstrauen zwischen jenen Bevölkerungsgruppen, was sich auf nahezu alle Lebensbereiche auswirken kann.
Kinder beiderlei Lager haben im Greenhill YMCA in Newcastle daher die Möglichkeit, fernab der Troubles, die Natur und einander besser kennen zu lernen. Sie dabei anzuleiten und zu unterstützen, wird während der nächsten 13 Monate zu meinen Aufgaben gehören.

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Wintersport


Wie in meinem letzten Post vielleicht bereits angeklungen sein mag, fiel hier in letzter Zeit etwas Schnee. Reichlich Schnee, für irische Verhältnisse.

Die Folge ist, neben der Tatsache, dass der Verkehr nahezu zum Erliegen kommt, sich Flüge und Busse verspäten und die Schulen seit Montag geschlossen sind (!), die Absage jeder Gruppe, die in den letzten paar Tagen kommen wollte. Das widerum hat zur Folge, dass wir jetzt noch weniger zu tun haben als gewöhnlich, von ein wenig Schneeschieben einmal abgesehen, und da die nicht-freiwilligen Greenhill Mitarbeiter zu großen Teilen in ihren Wohnorten festsitzten - ihr ahnt es: zuviel Schnee - haben wir die nächsten drei Tage durchgehend frei. "Was macht man mit soviel Freizeit?", fragt man sich da.
Die Antwort freilich ist simpel: Unfug!
So haben wir heute Vormittag beschlossen dem Hügel hinterm Haus einen Besuch abzustatten, bewaffnet, in Ermangelung eines Schlittens, mit einem gelben Ein-Mann-Kajak. Obwohl das Schlittenfahren in einem Kajak, ob der mangelnden Manövrierfähigkeit, nicht eben einfach ist, macht es dennoch höllisch Spass, sobald man den Dreh 'raus hat. Nunja, manche schaffen das zwar nie, Oj zum Beispiel, der sich lieber in den Büschen als auf der Piste verlustiert, aber Michael und ich wurden von Mal zu Mal wagemutiger. So entdeckten wir dann auch jenen, vermeintlich perfekten steilen kleinen Pfad, der sich in einer Menge Windungen bis zur Grundstücksgrenze von Greenhill, genauer einem Schild mit der Aufschrift "Glenriver YMCA" , hinzieht. In all seinem Wagemut dennoch besonnen (pussy!), ließ mir Michael den Vortritt. Nun, um der Wahrheit die Ehre zu geben, muss man sagen, dass  es durchaus Spass gemacht hat, zumindest solange, bis ich zu schnell war, um meine Umgebung klar zu erkennen.
Um es kurz zu machen; meine Fahrt endete mit dem Kopf im Gebüsch und dem Bein an besagtem Schild. Das Resultat sieht man rechts unten.
Da ihr euch vielleicht nicht ganz genau vorstellen könnt, wie so ein Kajak-Rodeln aussieht, findet ihr unter diesem Link ein Video, das Michael zeigt, wie er die Piste reitet.

http://www.youtube.com/watch?v=7v26M2CYbqU



Fazit: Das nächste Mal nur mit Helm!

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