Nordirland, welches aus sechs der neun Grafschaften der Provinz Ulster besteht, gehört als einziger Teil der irischen Insel zum Vereinigten Königreich. Im Zuge der Neubesiedlung durch die britische Krone im 16. Jahrhundert hielt eine neue Bevölkerungsgruppe, die zudem eine andere Glaubensrichtung vertrat, Einzug auf der irischen Insel. Dies gilt heute gemeinhin als Ursprung jenes Konfliktes, welcher von den Iren oft salopp als "The Troubles" bezeichnet wird und das Land bis zur Jahrtausendwende erschütterte. Auch wenn die paramilitärischen Körperschaften beider Seiten offiziell die Waffen niedergelgt haben, so existieren auch heute noch Hass und Misstrauen zwischen jenen Bevölkerungsgruppen, was sich auf nahezu alle Lebensbereiche auswirken kann.
Kinder beiderlei Lager haben im Greenhill YMCA in Newcastle daher die Möglichkeit, fernab der Troubles, die Natur und einander besser kennen zu lernen. Sie dabei anzuleiten und zu unterstützen, wird während der nächsten 13 Monate zu meinen Aufgaben gehören.

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Coming Home for Christmas

Na toll. Kaum glaube ich dem Schneechaos Nordirlands entflohen zu sein, da fängt der Spass in Deutschland von neuem an. Ja, ich bin zurück - und das bis Anfang Januar!
Im Klartext heißt das, dass ich derzeit unter alt bekannter Addresse erreichbar und für jedwede Zerstreuung, die man mir bieten mag, sehr dankbar bin.
Der Grund dafür ist ein trauriger; eine Beziehung von der ich mir viel erhofft hatte, fand in der letzen Woche ein unerwartetes Ende. Umsomehr freue ich mich, von so vielen Leuten wie möglich zu hören und mir einen schönen Weihnachtsurlaub machen zu können.
Allen die nicht das Privileg haben mich persönlich zu treffen, sei daher eine frohe Weihnacht und ein gutes neues Jahr gewünscht!

Samstag, 4. Dezember 2010

Drei zogen aus - zwei kamen wieder: Winterbesteigung des Slieve Donnard, in Gedenken an Jan Erdmann

Bereits auf den ersten paar Metern geschah es: Einem fatalen Irrtum war es zu verdanken, dass sich unsere ambitionierte Wandergruppe von ihrem ersten Kameraden auf ewig verabschieden musste. Jan Erdmann, der verstand wir würden uns zum "Döner" auf den Weg machen, nicht zum "Donnard", sollte uns - Michael und mir - bis zum Erreichen des Gipfels stehts in Erinnerung bleiben. Und für die eine oder andere Lachsalve sorgen.
Jetzt einmal ernsthaft: Der winterliche Aufstieg zum Slieve Donnard birgt wundervollste landschaftliche Ausblicke. Besonders der weiße Schnee im Vergleich zum sich türkis abhebenden Wasser war eine wahre Augenweide.
Auf dem Gipfel dann bekamne wir zu Gesicht, was starker Wind bei Minusgraden für spektakuläre Verwehungen auftürmen kann. So war unter anderem die Mourne Wall, jene brusthohe Mauer, die sich einmal quer durch das gesammte Bergmassiv zieht, bis zur Oberkannte eingeschneit. Was mich auf einige Spinnereien brachte...doch dazu (vielleicht) später mehr.
Der Abstieg war dann eine nette Rutschpartie, die vor allem Michael, mit seinen niedrig profilierten Schuhen sehr genoss.
Ich denke, hier mehr Worte zu verlieren währe Nonsens, lassen wir ein paar Bilder sprechen.



(Leider aufgenommen mit Michael Aldi-billig-Knipse, da meine leider irgendwie ab und zu den Geist aufgibt)

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Wintersport


Wie in meinem letzten Post vielleicht bereits angeklungen sein mag, fiel hier in letzter Zeit etwas Schnee. Reichlich Schnee, für irische Verhältnisse.

Die Folge ist, neben der Tatsache, dass der Verkehr nahezu zum Erliegen kommt, sich Flüge und Busse verspäten und die Schulen seit Montag geschlossen sind (!), die Absage jeder Gruppe, die in den letzten paar Tagen kommen wollte. Das widerum hat zur Folge, dass wir jetzt noch weniger zu tun haben als gewöhnlich, von ein wenig Schneeschieben einmal abgesehen, und da die nicht-freiwilligen Greenhill Mitarbeiter zu großen Teilen in ihren Wohnorten festsitzten - ihr ahnt es: zuviel Schnee - haben wir die nächsten drei Tage durchgehend frei. "Was macht man mit soviel Freizeit?", fragt man sich da.
Die Antwort freilich ist simpel: Unfug!
So haben wir heute Vormittag beschlossen dem Hügel hinterm Haus einen Besuch abzustatten, bewaffnet, in Ermangelung eines Schlittens, mit einem gelben Ein-Mann-Kajak. Obwohl das Schlittenfahren in einem Kajak, ob der mangelnden Manövrierfähigkeit, nicht eben einfach ist, macht es dennoch höllisch Spass, sobald man den Dreh 'raus hat. Nunja, manche schaffen das zwar nie, Oj zum Beispiel, der sich lieber in den Büschen als auf der Piste verlustiert, aber Michael und ich wurden von Mal zu Mal wagemutiger. So entdeckten wir dann auch jenen, vermeintlich perfekten steilen kleinen Pfad, der sich in einer Menge Windungen bis zur Grundstücksgrenze von Greenhill, genauer einem Schild mit der Aufschrift "Glenriver YMCA" , hinzieht. In all seinem Wagemut dennoch besonnen (pussy!), ließ mir Michael den Vortritt. Nun, um der Wahrheit die Ehre zu geben, muss man sagen, dass  es durchaus Spass gemacht hat, zumindest solange, bis ich zu schnell war, um meine Umgebung klar zu erkennen.
Um es kurz zu machen; meine Fahrt endete mit dem Kopf im Gebüsch und dem Bein an besagtem Schild. Das Resultat sieht man rechts unten.
Da ihr euch vielleicht nicht ganz genau vorstellen könnt, wie so ein Kajak-Rodeln aussieht, findet ihr unter diesem Link ein Video, das Michael zeigt, wie er die Piste reitet.

http://www.youtube.com/watch?v=7v26M2CYbqU



Fazit: Das nächste Mal nur mit Helm!

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