Nordirland, welches aus sechs der neun Grafschaften der Provinz Ulster besteht, gehört als einziger Teil der irischen Insel zum Vereinigten Königreich. Im Zuge der Neubesiedlung durch die britische Krone im 16. Jahrhundert hielt eine neue Bevölkerungsgruppe, die zudem eine andere Glaubensrichtung vertrat, Einzug auf der irischen Insel. Dies gilt heute gemeinhin als Ursprung jenes Konfliktes, welcher von den Iren oft salopp als "The Troubles" bezeichnet wird und das Land bis zur Jahrtausendwende erschütterte. Auch wenn die paramilitärischen Körperschaften beider Seiten offiziell die Waffen niedergelgt haben, so existieren auch heute noch Hass und Misstrauen zwischen jenen Bevölkerungsgruppen, was sich auf nahezu alle Lebensbereiche auswirken kann.
Kinder beiderlei Lager haben im Greenhill YMCA in Newcastle daher die Möglichkeit, fernab der Troubles, die Natur und einander besser kennen zu lernen. Sie dabei anzuleiten und zu unterstützen, wird während der nächsten 13 Monate zu meinen Aufgaben gehören.

Montag, 1. November 2010

Samhain und Co.



Nach dem ich gestern aus der Camphill Community Clanabogan, wo Mia derzeit arbeitet und lebt, zurückgekehrt bin, hat mich zwar nicht gerade der Alltag sofort mit Beschlag belegt, aber aufregend war es dennoch. In Nordirland begeht man Halloween oder wie es auf alt-keltisch hieße Samhain in weit größerem Umfang als bei uns. Auch sind die Festivitäten hier zweigeteilt. Man veranstaltet am 30.10. größere und kleiner Feiern und am 31.10. ziehen dann die Kinder auf der Suche nach Süßem oder saurer Rache um die Häuser.

Hier in Newcastle gab es daher gestern Abend ersteinmal ein Feuerwerk erster Güte (20 Minuen, Wow!) und hernach eine Fete im Freiwilligenchalet, die im krassen Gegensatz zu meinem Aufenthalt in Omagh bei Mia stand, wo wir zwar auch Abends den örtlichen Pubs einen Besuch abstatteten, es aber ansonsten recht beschaulich zu ging. Laute Musik, etwas Tanz und Twister waren angesagt, denn wir alle haben nun mindestens zwei Tage am Stück frei. Hätte ich von dieser ungeahnten Wendung früher gewusst, hätte ich die nun folgenden Tage liebend gerne noch bei und mit Mia verbracht. Dass hätte mich jedoch um das Feuerwerk gebracht, was wiederum auch Schade gewesen wäre. Es hat alles sein für und wieder und meckern hilft nicht, im Gegenteil, ich habe mir gedacht anstatt jetzt erstmal ein paar Tage zu gammeln, verfalle ich lieber in Aktionismus. Ich habe mir nunmehr eine zweitägige Fahrradtour, rund um den berühmten Strangfort Lough vorgenommen, mit wildcampen (so das Wetter es zulässt) und allem was dazugehört. In diesem Sinne geht es jetzt ins Bettchen, morgen habe ich viel vor.

2 Kommentare:

  1. Jap, Samhain is auch in Schottland ziemlich wichtig. Ham sie dir auch die Geschichte vom Kampf zwischen König Sommer und König Winter erzählt?
    Jetz noch wild zelten? *bib-b-ber* Na, viel Spaß! ;-)

    Grüße
    Sophie

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  2. Ich geh nächste Woche auch "wild zelten", mit Gun und alle zwei Stunden aufstehen,nennt sich hier "Biwak" :-(.

    War das Feuerwerk etwa so krass wie beim Bölschefest?
    Halt die Ohren steif!

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