Nordirland, welches aus sechs der neun Grafschaften der Provinz Ulster besteht, gehört als einziger Teil der irischen Insel zum Vereinigten Königreich. Im Zuge der Neubesiedlung durch die britische Krone im 16. Jahrhundert hielt eine neue Bevölkerungsgruppe, die zudem eine andere Glaubensrichtung vertrat, Einzug auf der irischen Insel. Dies gilt heute gemeinhin als Ursprung jenes Konfliktes, welcher von den Iren oft salopp als "The Troubles" bezeichnet wird und das Land bis zur Jahrtausendwende erschütterte. Auch wenn die paramilitärischen Körperschaften beider Seiten offiziell die Waffen niedergelgt haben, so existieren auch heute noch Hass und Misstrauen zwischen jenen Bevölkerungsgruppen, was sich auf nahezu alle Lebensbereiche auswirken kann.
Kinder beiderlei Lager haben im Greenhill YMCA in Newcastle daher die Möglichkeit, fernab der Troubles, die Natur und einander besser kennen zu lernen. Sie dabei anzuleiten und zu unterstützen, wird während der nächsten 13 Monate zu meinen Aufgaben gehören.

Montag, 30. Mai 2011

Von Jurten und Nachfolgern



Am vorvergangenen Wochenende hatte ich Besuch in Greenhill: Lynn, Clara, Tobi, Miriel, Peter und Melissa waren hier, um endlich Melissas Geburtstagsgeschenk einzulösen: eine Jurtenparty. Die ursprünglich von einer englischen Hippiekommune fabrizierten Jurten, werden von Greenhillbesuchern oft und gerne als Schlafmöglichkeit genutzt. Sicherlich abenteuerlicher, jedoch auch kühler als in den Chalets. Anlässlich unserer Jurtenparty haben wir zuerst zusammen mongolische Teigtaschen (Kuushuur) zubereitet, die wir dann bei Kerzenschein im Großzelt verspeisten. Nach diesem kulinarischen Hochgenuss, haben wir dann, verstärkt durch Corbin und AJ, die mittlerweile eingetroffen waren, den Abend mit Gesellschaftsspielen, Unterhaltungen und deutschem Bier - Dank an Lea - ausklingen lassen. Gegen halb vier Uhr morgens krochen wir dann in den Schlafsack. Alles in allem kann man sagen, dass es uns großen Spass gemacht hat und es bestimmt nicht das letzte Mal war, das wir zusammen in einem dieser urigen Zelte saßen.




Nach einem arbeitsreichen Dienstag kam dann am Mittwoch - zumindest für mich - überraschend mein Nachfolger zur Projektreise nach Nordirland. Florian, gebürtiger Münchener aus Stuttgart, hatte sich mit Lea, die er bereits von früheren EIRENE Seminaren kannte, in Verbindung gesetzt. Er hat wärend der Woche verschiedene Freiwillige auf ihren Sessions begleitet und sich von uns in den Greenhill-Alltag einführen lassen, um, wenn er im August anfängt hier zu arbeiten, auf alles vorbereitet zu sein. Natürlich habe ich verucht, neben der Abreit, auch Nordirland ein wenig vorzustellen. So waren Corbin, AJ, Kate, Florian und ich am Freitagabend beim wöchentlichen Pubquiz im "Harbour Inn", wo sich unser amerikanoaustralisch-deutsches Team abermals nicht gerade mit Ruhm bekleckerte. Die letzten zwei Tage, an denen ich frei hatte, verbrachten wir dann in Belfast und trafen uns mit einigen anderen EIRENE-Freiwilligen. Das gute Wetter war uns hold - bis wir nach Newcastle zurück und in einen Hagelsturm kamen. Das ist irisches Wetter. Florian schwärmte von dreißig Grad in Stuttgard und war sogar so optimistisch seine kurze Hose einzupacken...
Nunja, zumindest die hiesigen Rhododendronbüsche werden es danken. Sie blühen gerade wie verrückt.

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