Nordirland, welches aus sechs der neun Grafschaften der Provinz Ulster besteht, gehört als einziger Teil der irischen Insel zum Vereinigten Königreich. Im Zuge der Neubesiedlung durch die britische Krone im 16. Jahrhundert hielt eine neue Bevölkerungsgruppe, die zudem eine andere Glaubensrichtung vertrat, Einzug auf der irischen Insel. Dies gilt heute gemeinhin als Ursprung jenes Konfliktes, welcher von den Iren oft salopp als "The Troubles" bezeichnet wird und das Land bis zur Jahrtausendwende erschütterte. Auch wenn die paramilitärischen Körperschaften beider Seiten offiziell die Waffen niedergelgt haben, so existieren auch heute noch Hass und Misstrauen zwischen jenen Bevölkerungsgruppen, was sich auf nahezu alle Lebensbereiche auswirken kann.
Kinder beiderlei Lager haben im Greenhill YMCA in Newcastle daher die Möglichkeit, fernab der Troubles, die Natur und einander besser kennen zu lernen. Sie dabei anzuleiten und zu unterstützen, wird während der nächsten 13 Monate zu meinen Aufgaben gehören.

Dienstag, 14. Juni 2011

Auflösungserscheinungen


Nachdem ich am letzten Wochenende Swanhild, eine EIRENE-Mitfreiwillige, die in der Republik arbeitet und derzeit auf Nordirlandrundreise ist, beherbergt hatte und wir einen netten Abend mit deutschem Bier verbrachten, hat es am Sonntag dann den ganzen Tag lang durchgehend geregnet. Ok, raus gehen war damit zwar gestrichen - jedoch konnte ich gestern dergestalt von den sintflutartigen Wassermassen profitieren, dass ich die  beste Shallow Bouldering Session meines bisherigen Aufenthalts verleben durfte. Der Fluss war derart angeschwollen, das zwar einige Abschnitte für die Kinder unpassierbar waren, jedoch machten diese das mit unglaublichem Enthusiasmus wett. Besondere Freude hat mir auch das Gesicht der Lehrerin bereitet, welches sie zog, als mir die Kinder attestierten, viel netter als sie zu sein.
Den hohen Wasserpegel ausnutzend, haben Corbin, Hamish und ich uns dann gegen Abend noch einmal in die Fluten gestürzt und sind den steileren und eigentlich nicht zum Bouldering gedachten Glen River - nachdem Greenhill früher benannt war - hinauf gekraxelt. Im Wasser, versteht sich. Das Risiko hat sich definitiv ausgezahlt, als wir eine geräumige Kaverne entdeckten, die vermutlich noch nich viele Menschen von innen gesehen haben - liegt sie doch direkt über einem Wasserfall. In besagter Höhle fand sich ein kleiner Teich, der allem Anschein nach ziemlich tief ist. Tief genug zumindest, dass man den Boden weder sehen noch erfühlen kann. Der Plan ist uns wasserdichte Taschenlampen zu organisieren und Höhlenforscher zu spielen - das Kind im Manne.
Neben all der Euphorie gibt es jedoch auch Grund zur Trauer: Anne, die ungefähr zeitgleich mit mir hier angefangen hat, beendet ihren Dienst am morgigen Tag, gefolgt von Michael ca. eine Woche später.
Jedoch haben wir mit der Nordirin Megan bereits wieder eine neue Mitbewohnerin - sie wird gemeinsam mit Robert das jährliche Summercamp leiten.
Nun gut, die Vorbereitungen für die Abschiedsparty laufen auf Hochtouren, mal sehen ob ich etwas helfen kann.

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