Nordirland, welches aus sechs der neun Grafschaften der Provinz Ulster besteht, gehört als einziger Teil der irischen Insel zum Vereinigten Königreich. Im Zuge der Neubesiedlung durch die britische Krone im 16. Jahrhundert hielt eine neue Bevölkerungsgruppe, die zudem eine andere Glaubensrichtung vertrat, Einzug auf der irischen Insel. Dies gilt heute gemeinhin als Ursprung jenes Konfliktes, welcher von den Iren oft salopp als "The Troubles" bezeichnet wird und das Land bis zur Jahrtausendwende erschütterte. Auch wenn die paramilitärischen Körperschaften beider Seiten offiziell die Waffen niedergelgt haben, so existieren auch heute noch Hass und Misstrauen zwischen jenen Bevölkerungsgruppen, was sich auf nahezu alle Lebensbereiche auswirken kann.
Kinder beiderlei Lager haben im Greenhill YMCA in Newcastle daher die Möglichkeit, fernab der Troubles, die Natur und einander besser kennen zu lernen. Sie dabei anzuleiten und zu unterstützen, wird während der nächsten 13 Monate zu meinen Aufgaben gehören.

Freitag, 16. September 2011

Auflösungserscheinungen 2.0


Es ist nun schon beinahe ein ganzer Monat ins Land gezogen, seitdem ich zum letzten Mal "bloggte". Dies hat zweierlei Gründe: Zunächst einmal war ich vollauf damit beschäftigt, mehrere Freiwillige hier zu verabschieden und zweitens - das Ende meiner Zeit hier bedenkend - all jene Orte noch einmal aufzusuchen, die ich wohl am meisten vermissen würde. Daraus ergeben sich viele kleine, jedoch nur wenige große und bisher unerwähnte mitteilenswerte Erlebnisse. Einige sind es jedoch schon.

Zunächst einmal endete das Greenhill-Summer-Camp mit einem gemeinsamen Abendessen aller Freiwilligen im guten alten Harbour House Inn. Michael, Aldele, Katka und Vicky wurden dort verabschiedet. Caroline, Rebecca und Megan lassen sich ab und an noch in Greenhill sehen, während Louis derzeit gemeinsam mit Thor, Florian und Kevin (einem jungen Iren, der das Trio komplettiert) sporadisch den dritten Trainingsblock absolviert und uns erst in ein paar Tagen verlässt. Soviel zum Summercamp.
                                Louis         Kevin

Nächstes Highlight war wohl der Besuch meiner Oma Lotti und meines Opa Peter in Belfast. Zwar blieben die beiden, da sie Irland per Bustour erkundeten, nur für einige Stunden und die Nacht in Belfast, jedoch konnten wir trotzdem einige schöne Stunden im Pub verbringen.
Der nächste Abschied war der von meinem Lieblingsamerikaner Corbin Muck den wir vergleichsweise ruhig zelebrierten. Gestern bei OJs Farewell-BBQ ging es da schon wilder zu. OJ tritt ab heute seinen Platz in der British Army an.
Tatsächlich ist die Einwohneranzahl des Freiwilligenhauses innerhalb dieses letzten Monats dramatisch gesunken - von ehemals 12 auf 4.
Hamish, Sophie und Lea kehren jedoch nach einem Road Trip in die Republik Irland zurück, ja sogar bevor ich mich auf die Heimreise mache. Gleiches lässt sich von unserem freundlichen slovakischen Riesen Stefan, der nun für zwei Wochen in Uganda weilt, leider nicht behaupten.
So rückt nun das Ende meines Jahres in Nordirland immer näher und es wird Zeit ein Resümee zu ziehen - doch das soll im nächsten und letzten Eintrag folgen.

Ach ja; interessant ist vielleicht noch, dass ich nun von mir behaupten kann einen Hurricane miterlebt zu haben. Irene, die vor einigen Wochen in den USA wütete, hat sich am vergangenen Montag übers Meer nach Irland geschraubt, war dann hier allerdings nicht mehr als ein frisches Lüftchen. Hurricane macht jedoch mehr Eindruck, oder?

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